Fokus Hidden Champions
Österreich rückt in den Fokus internationaler Investoren und das nicht zuletzt wegen seiner großen Anzahl an Hidden Champions. Als Hidden Champions bezeichnet man Unternehmen, die in gewissen Branchen und/oder Nischen zu den Welt-/Marktführern zählen. In Österreich trifft dies nicht selten auf über Generationen hinweg geführte Familienunternehmen zu.
Unerschlossene Potenziale
Als Investitionsmarkt war Österreich bisher relativ unbeachtet, im Jahr 2013 lag das Land nicht innerhalb der Top 10 Länder Europas für ausländische M&A-Investoren. Dass Österreich bisher kaum von ausländischen Investoren entdeckt und erschlossen wurde mag verwundern. Schließlich gibt es – ähnlich wie in Deutschland – eine Vielzahl technologie- und Know-how-führender Unternehmen. Einige der bekanntesten Beispiele sind Unternehmen wie der Kranspezialist Palfinger, der Fahrzeugentwickler Rosenbauer und der Spezialausrüster für die Ölfeld Service Industrie Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment. Hinzu kommen etliche, weniger bekannte mittelständische und kleine Unternehmen, die in bestimmten Branchen/Nischen trotz globaler Konkurrenz seit vielen Jahren zu den Weltmarktführern gehören. Insgesamt liegt die Anzahl dieser Hidden Champions in Österreich bei ca. 300 Unternehmen (Quelle: Fachverband Maschinen & Metallwaren Industrie (FMMI)). Diese stellen aufgrund der enormen Skalierungsmöglichkeiten lukrative Übernahme- oder Beteiligungsziele für internationale Investoren dar, wie zuletzt am Beispiel der Beteiligung der Aviation Industry Corporation of China am Flugzeugkomponentenhersteller FACC.
Kompakter Markt mit günstigen Strukturen
Zwar zählt Österreich in der EU zu den mittleren bis kleineren Märkten, jedoch verfügt das Land über, für Investoren, bedeutende spezifische Vorteile. Allen voran:
- Österreich bietet als Herz Europas einen geografisch günstigen und direkten Zugang zur EU und insbesondere zur DACH Region (Deutschland ist aktuell Investmentland Nummer 1). Durch die historische Verknüpfung bietet Österreich zusätzlich starken Bezug und Vernetzung zu CEE (nicht zuletzt als günstige Produktionsstandorte)
- Der hohe Lebensstandard (geringe Kriminalität, gute Infrastruktur, hervorragende medizinische Versorgung und ausgezeichnete Umweltsituation) fördert die Bereitschaft von Führungskräften zu einer berufsbedingten Versetzung (laut Mercer Studie ist Wien seit Jahren auf Platz 1 im „Quality of Living Ranking“)
- Das in Österreich stark verankerte duale Ausbildungssystem sowie hohe Aus- und Weiterbildungsstandards sind Garanten für gut ausgebildete Fachkräfte. 2012 wurde den USA ein Blick auf die neben Deutschland auch in Österreich etablierte duale Ausbildung empfohlen, um das dortige Ausbildungswesen zu reformieren und Schulabgänger sowie Hochschulabsolventen besser auf die Ansprüche von Unternehmen vorzubereiten.
- Eine stabile politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation mit geringer Volatilität in den letzten 50 Jahren sowie hohe Vertrags- und Rechtssicherheit ermöglichen die Planung langfristiger Investments.
- Strukturelle Vorteile:
- Die geringe Größe bietet schnelle und unkomplizierte Kontaktmöglichkeiten zu Entscheidungsträgern
- Das hohe Produktivitätsniveau Österreichs bietet standortspezifische Kostenvorteile (Quellen: Eurostat / WKO)
Gestern Hidden Champion, heute Target Nr. 1
Ein genauer Blick auf den österreichischen Markt lohnt sich also sowohl für strategische als auch für Finanzinvestoren. Aber auch Hidden Champions sollten sich stärker öffnen, um mit dem Markt zu wachsen und ihre Position weiter auszubauen.
Für weiterführende Gespräche stehen Ihnen gerne Matthias Ortner und Martin Keitel zur Verfügung.