Investmentmarkt – Spezialimmobilien im Trend
Obwohl der Brexit und die Folgen das makroökonomisch überlagernde Thema der diesjährigen Expo war, kann man nicht behaupten, dass dies der Marktrallye Abbruch getan hätte – im Gegenteil. Der Anlagedruck der letzten Jahre hat sich auch heuer fortgesetzt: bis zum 25-fachen der Jahresmiete sind inzwischen normal, wobei sich die Experten einig sind, dass das Angebot an guten Anlageprodukten, insbesondere im großvolumigen Bereich, deutlich besser sein könnte.
Dies führt dazu, dass Investoren auf der Suche nach geeigneten Alternativen andere Strategien verfolgen, so z.B. das Ausweichen in B- und C-Standorte oder die Diversifikation in Nischenprodukte wie beispielsweise Pflegeheime, Studentenwohnungen oder Hotels. Dies zeigt sich auch an den zunehmend eigenen Messeauftritten dieser Anbieter.
Digitalisierung
Trotz der Präsenz des Investmentmarktes und der nach wie vor geltenden Dominanz von Immobilieninvestments, gab es auch ein weiteres großes Thema der diesjährigen Expo: Die Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft. Diese betrifft nicht nur die Planungsprozesse, sondern wird in absehbarer Zeit innerhalb der kompletten Wertschöpfungskette von Immobilien verankert werden. Somit sollten Asset- und Property Manager darüber nachdenken, diesen Trend frühzeitig innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette zu integrieren.
Stadtplanung
Ein weiteres, eher politisches Thema war der anhaltende Trend zur Urbanisierung in Kombination mit hohen Zuwanderungszahlen. Dies führt zu einem Revival des lange vernachlässigten Themas der Stadtplanung und -entwicklung. Hierbei wurden einige innovative Konzepte vorgestellt, die unter anderem auf Nachverdichtung, vertikales Wachstum, Konversion und Branding weniger nachgefragter Stadtteile abzielen.
Konsolidierung setzt sich fort
Die anhaltende Dynamik im Investmentmarkt führt aber auch zu deutlichen Veränderungen entlang der Leistungskette: Waren vollständig integrierte Modelle in den letzten Jahren dominant, sieht man heute sukzessive Aufteilungen mit Schwerpunkt Investment und Asset Management auf der einen Seite und Property und Facility Management auf der anderen Seite. Gerade in letztgenanntem Bereich ist die Konsolidierung in vollem Gange, was dazu führt, dass große Player zukaufen und kleinere sukzessive vom Markt gedrängt werden. Diese Entwicklung wird unserer Einschätzung nach anhalten, was sowohl Risiken aber auch Chancen – je nach Perspektive – für die Marktteilnehmer bedeuten.