Vielerorts ist der Ausblick auf die österreichische Wirtschaft optimistisch: Es gehe wieder voran und bergauf – eventuelle stehe zwar noch eine vierte Corona-Welle im Herbst bevor – aber ökonomisch betrachtet wäre man wieder zuversichtlich. Doch der Schein trügt: Mehr als 10.000 Unternehmen werden nach wie vor künstlich am Leben erhalten, profitieren momentan von Ratenvereinbarungen – tote Pferde, die durch die Krise hindurch gefüttert werden.
Insolvenzverzögerung
Während der Pandemie verzeichnete Österreich rund 40 Prozent weniger Insolvenzen als im langjährigen Durchschnitt. Klingt vielversprechend? Leider nein. Diese drei Schritte, so Advicum, wurden demnach befolgt:
- Schritt 1: Man verändert die Regeln, anhand derer gemessen wird, ob Insolvenz zu beantragen ist oder nicht.
- Schritt 2: Man flutet die Märkte mit Geld direkt oder indirekt und versorgt auch die bereits seit langem notleidenden Unternehmen mit genügend finanziellen Mitteln.
- Schritt 3: Man verlängert die Fristen mehrfach, bis sich das System an diesen Zustand gewöhnt hat.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Der Systembruch wird nicht auf sich warten lassen: Förderungen und Stundungen werden gestoppt bzw. verlangen nach Rückzahlung inklusive Zinsen. Obendrauf kommen noch Ratenvereinbarungen und verlängert den Zustand des durch die Krise Tragens. Der Sommerurlaub darf nochmal genossen werden, im Herbst wird man aber nicht umhinkommen, um sich mit diesem unangenehmen Thema auseinanderzusetzen: genießt den Urlaub ihr toten Pferde, es könnte euer letzter sein.
Daniel Knuchel
Equity Partner
Die konsequente Veränderung ist unser Leben.
Stillstand führt zu Rückschritt.